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»Es muss das Gleichgewicht hergestellt werden zwischen der Arbeit und Lebensweise - und dem Verbrauch der Nervenkraft.«     (Sebastian Kneipp)

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Das Phänomen Burnout und dessen Folgeerscheinungen sind heute nahezu allgegenwärtig. Fast jeder von uns hatte schon mit dem Thema zu tun. Sei es, weil man durch eigene Erfahrung damit in Berührung gekommen ist oder weil sich Menschen im näheren Umfeld in einem Erschöpfungszustand oder Burnout befinden. Grund genug, diesem Thema sowohl in meiner Praxis als auch auf dieser Homepage einen besonderen Stellenwert zu geben! 


 "Krankheit" Burnout

Sucht man Burnout als Erkrankung in der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10, Kapitel V), so findet man diese Symptomatik lediglich als Ausschlussdiagnose. Im diagnostischen Kontext wird der Begriff des Erschöpfungs- oder Burnout-Syndroms im Kapitel XXI unter Ziffer Z73.0 und mit der Überschrift "Probleme verbunden mit Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung" geführt. Burnout gehört somit bezüglich der Zuordnung im Gesundheitssystem zwar zu den "Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen", stellt jedoch bisher kein eigenständiges Krankheitsbild dar. In der kommenden Klassifikation ICD 11 wird das Syndrom nun weiter spezifiziert und als "chronischer Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann" umschrieben.


Anzeichen von Burnout

Die bisherige Schwierigkeit bei der diagnostischen Einordnung von Burnout spiegelt die Komplexität des Syndroms wieder. Eine Vielzahl von Fachbüchern hat sich dem Thema bereits gewidmet und liefert detaillierte Erklärungen und Beschreibungen. So möchte ich hier keinen weiteren Versuch einer Krankheitsbeschreibung unternehmen. Vielmehr ist es mir ein Anliegen, einige Überlegungen zur Überprüfung einer möglichen Burnout-Symptomatik anzubieten: 


• Sie kommen im beruflichen und/ oder privaten Bereich zunehmend unter Druck und Stress oder sind diesem permanent ausgesetzt.

• Vermeintlich einfache Aufgaben, die Ihnen zuvor keine Mühe machten scheinen nur schwer lösbar.

• Sie sind zunehmend unkonzentriert und vergesslich.

• Schon nach kleineren körperlichen und/ oder geistigen Aktivitäten setzt nach kurzer Zeit Müdigkeit ein.

• Sie haben zunehmend Schwierigkeiten zu entspannen oder sich eine Auszeit zu gönnen.

• Sie vernachlässigen ungewollt Partnerschaft, Familie, soziale Kontakte und Hobbys.

• Sie sind leicht reizbar, schnell frustriert oder verspüren Unausgeglichenheit bis hin zu zuvor nicht gekannten Aggressionen. Dies kann auch wechselnd einhergehen mit Gefühlen von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Schuldgefühlen.

• Sie leiden neuerdings unter Einschlaf- oder Durchschlafstörungen oder werden frühmorgens wach.

• Sie leiden unter unspezifischen oder auch konkreten somatischen Symptomen, wie z.B. Schwindel, Rückenschmerzen oder Verspannungen, Bluthochdruck, Hörproblemen (Tinnitus, Schwerhörigkeit), die nicht durch einen körperlichen Befund erklärbar sind.

•Sie fühlen sich körperlich oft matt und haben eine höhere Anfälligkeit für grippale Infekte.

• Ihr Konsumverhalten von Genuss-, Aufputsch- oder Beruhigungsmitteln hat sich verändert. (vermehrter Konsum von Nikotin, Kaffee, Alkohol oder Einnahme von Medikamenten) 



lassen sie ein burnout nicht auf sich sitzen...

Die Entwicklung eines Burnout-Syndroms kann oft schleichend erfolgen. Die Symptome reichen nicht nur in den psychischen Bereich, sondern sind oft sozialer, emotionaler und vor allem auch körperlicher Art. Unbehandelt kann sich ein Burnout bis zur manifesten Depression entwickeln oder in einen chronischen Erschöpfungszustand münden. Nehmen Sie deshalb unbedingt auch kleinere Warnhinweise als mögliche Anzeichen ernst. In jedem Fall sollte eine körperliche Ursache und das Beschwerdebild insgesamt medizinisch fachübergreifend abgeklärt werden. Ist ein physischer Befund als Grund für die Symptome ausgeschlossen, kann eine psychotherapeutische Aufarbeitung der Problematik im Rahmen einer Burnout-Therapie beginnen. Oftmals führt bereits eine Vergegenwärtigung und das Erkennen der eigenen Situation im Gespräch zu einer ersten Entlastung. Vielleicht kann hier auch schon ein möglicher Auslöser eingegrenzt werden. Im weiteren Verlauf der Therapie erfolgt die Erarbeitung von Lösungen, Handlungsalternativen und die Reaktivierung von Ressourcen. Ausblick und Ziel sind die Wiedergewinnung von Zufriedenheit und Freude an Partnerschaft, Familie und Beruf sowie Arbeitsalltag und Freizeit. Nicht zuletzt sollen auch die Wahrnehmung von und der Umgang mit potentiellen Risiken für ein erneutes Burnout verbessert werden (Burnout-Prävention).