glossar & Wissenswertes


Zum besseren Verständnis dieser Seite werden einige Fachbegriffe in folgendem Glossar kurz erläutert. Ergänzt wird das Glossar noch um Wissenswertes rund um die Inhalte dieser Homepage, so auch mit kurzen Beschreibungen ausgewählter Krankheitsbilder. Letztere dienen nicht der Diagnose und ersetzen es in keinem Fall, eine Facharztpraxis oder eine Praxis für Psychotherapie aufzusuchen.

Affektivität

Affektivität beschreibt die Gesamtheit des Gefühlserlebens eines Menschen nach dessen Grundstimmung, Intensität und Ansprechbarkeit. Der entsprechende gegenwärtige Zustand wird auch als Affekt bezeichnet. So beschreibt beispielsweise die Affektverarmung das oftmals beschriebene 'Gefühl der Gefühllosigkeit' bei der Depression.

Agoraphobie

Die Agoraphobie gehört zu den Angsterkrankungen. Sie zeigt ausgeprägte Angst vor weiten öffentlichen Plätzen, geschlossenen Räumen und großen Menschenmengen, aber auch Reisen. Die Erkrankung kann dazu führen, dass diese Situationen dann panisch verlassen bzw. erst gar nicht mehr aufgesucht werden (Vermeidungsverhalten). Die Agoraphobie tritt oftmals im Kontext oder als Folge von Panikstörungen auf. 

Angststörungen

Grundsätzlich ist der Gefühlszustand der Angst völlig normal und gehört zu den wichtigsten Überlebensstrategien des Menschen. Ohne Angst würden wir uns blindlings in jede Gefahr stürzen. Von Störungen spricht man, wenn die Angst unverhältnismäßig groß wird, unangemessen lange anhält oder sogar dauernd vorhanden ist. Unterschieden werden hierbei die "frei flottierenden" Ängste und die Phobien. Bei ersteren sind die Angstzustände unspezifisch und scheinbar ohne Grund da. Dagegen richten sich die Phobien gegen etwas bestimmtes und haben eine offenbare Ursache. Ängste können sich bis zur Panikattacke steigern. Treten diese öfter auf, so spricht man von einer Panikstörung.

Anpassungsstörung

Sie kann als Folge einer besonderen Belastung auftreten und geht mit depressiver Verstimmung, Angst, Besorgnis oder auch Schwierigkeiten im sozialen Umgang einher. Die Entstehung ist auf einen konkreten Auslöser, wie z.B. den Tod eines Angehörigen oder eine schwere Krankheitsdiagnose zurückzuführen, kann aber auch Folge einer längeren Belastung sein wie beispielsweise dauerhafter Arbeitsplatzprobleme.

Bipolare Störung

Die bipolare affektive Störung wurde früher und wird z.T. im allgemeinen Sprachgebrauch auch heute noch als manisch-depressive Erkrankung bezeichnet. Es handelt sich um eine psychische Symptomatik, in der sich manische und depressive Phasen abwechseln. 

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom beschreibt als Gefühl des "Ausgebranntseins" eine unspezifische Häufung von verschiedenen Symptomen im psychischen Bereich. Diese sind oft auch sozialer, emotionaler und vor allem körperlicher Art. Laut neuester Beschreibung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) gibt es drei Dimensionen der Krankheit: ein Gefühl von Erschöpfung, eine zunehmend geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job und ein verringertes berufliches Leistungsvermögen. Unbehandelt kann sich ein Burnout bis zur manifesten Depression entwickeln oder in einen chronischen Erschöpfungszustand münden.

Coaching

Eine besondere Form der Beratung, die vor allem im beruflichen Umfeld, aber auch im privaten Bereich Anwendung findet. Hierbei verhilft der Coach dem Coachee in beruflichen Herausforderungen neue Handlungsstrategien und Lösungen zu entwickeln. Oftmals geht es um die Vermittlung und Verwendung von entsprechenden Kommunikationskonzepten.

Depression

Die Depression gehört zu den affektiven Störungen (siehe auch Affektivität), d.h. der Störung des Gefühlserlebens eines Menschen. Je nach Schwere zeigt die Depression mehrere der Hauptsymptome wie gedrückte Stimmung, Interessensverlust und Verminderung des Antriebs sowie weitere Zusatzsymptome wie Konzentrationsstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl, negative Zukunftsaussichten, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Suizidgedanken. Mitunter können weitere somatische Beschwerden wie beispielsweise Gewichtsverlust oder frühes Erwachen am Morgen auftreten.

PTBS - Posttraumatische Belastungsstörung

Sie kann infolge einer extremen traumatischen Belastung auftreten, die mit Verletzung oder Bedrohung des Lebens und der psychischen Integrität einhergeht. Symptomatisch für eine PTBS ist ein Komplex aus Wiedererinnern des Traumas, Vermeidungsverhalten und eine Einschränkung des gefühlsmäßigen Erlebens, sowie einem erhöhten Erregungsniveau.

Somatoforme Störung

Die somatoformen Störungen umschreiben mehrere Krankheitsbilder. Alle haben gemeinsam, dass sie körperliche Beschwerden zeigen, für die es keine hinreichenden körperlichen Befunde gibt, die diese erklären könnten. Die Beschwerden betreffen körperliche Funktionen oder sind Schmerzen oder zeigen sich als Hypochondrie.

Soziale Phobie

Sie gehört zu den Angststörungen und beschreibt eine ausgeprägte Furcht sich in sozialen Kontexten frei zu bewegen, so z.B. auch Reden vor Gruppen zu halten. Typisch für ein sozialphobisches Verhalten in solchen Situation sind dann Erröten, Zittern und auch Angst vor Erbrechen oder die Kontrolle über die Ausscheidungsorgane zu verlieren.

Supervision

Eine Form der Beratung v.a. im sozialen Bereich (Gesundheit und Pflege, Pädagogik, etc.). Der Supervisor verhilft dabei einzelnen oder mehreren SupervisandInnen bei komplexen Themen zu neuen Sichtweisen und Perspektivwechseln und damit zur Erarbeitung neuer Entwicklungspotentiale. Supervision dient auch der Qualitätssicherung in sozialen Berufen. Sie kann als Einzel-, Gruppen- und Teamsupervisionen durchgeführt werden.

Systemische Beratung & Therapie

Systemische Beratung und Therapie sieht sich vor allem als Arbeitshaltung und erst daraus ableitend als Beratungs- oder Behandlungsform, die besondere Interventionen nutzt. Neben anderen sind dies vor allem die Haltung das Nichtwissens, der Neutralität und Allparteilichkeit. Systemische Beratung und Therapie sieht den Klienten als Experten seiner Lösung und sucht nicht nach Standardlösungen. Unterschieden werden weiter das psychische und das körperliche System beim Einzelnen sowie die sozialen Systeme, mit denen dieser verbunden ist. Diese drei Systeme stehen in Interaktion und können sich gegenseitig beeinflussen, tun dies jedoch nicht zwangsläufig. Systemisches Arbeiten bedeutet demnach auch immer solche Interaktionen zu berücksichtigen.

Trauma

Unter einem Trauma wird ein einmaliges oder wiederholtes Ereignis verstanden, welches für jeden Menschen als extrem belastend oder lebensbedrohlich empfunden würde. Dazu gehört auch das Miterleben solcher Situationen, wie z.B. Naturkatastrophen, Krieg und Terror, Gewalt und Vergewaltigung.

Zwang

Zwänge können als ständig wiederkehrende Gedanken, Grübeln und oder als Handlungsimpulse auftreten. Die Gedanken oder auch Handlungen werden  vom Betreffenden weder als sinnvoll noch als nötig oder positiv betrachtet.

(Stand Juli 2019 - Das Glossar wird ständig erweitert. Schauen Sie gerne wieder vorbei.)